Osterbuchberg, Chiemgau

MAI 2021 – Die ersten Völker werden aufgesetzt
dh. der Honigraum wird gegeben

Endlich ist es jetzt wärmer geworden und die Obstbäume blühen teilweise schon (Kirsche, Aprikosen, Birnen); teilweise blüht auch schon der Löwenzahn. Ein Blick auf Christians Stockwaage verrät aber: Der Nektareintrag hält sich sehr in Grenzen (heute + 10 g).

Die letzten Tage wehte immer ein kalter Wind, es ist viel zu trocken, die Nächte sind um den Gefrierpunkt. Das alles wird wohl die Ursache sein, dass die Bienen nicht viel Nektar finden. Der Polleneintrag ist hingegen sehr gut. Auch wurden große Brutnester angelegt, die Brut wird demnächst schlüpfen. Wir sollten immer im Hinterkopf haben: Eine verdeckelte Brutwabe füllt dann 2 Wabengassen mit Bienen. Das heißt, der Schritt zur Vergrößerung des Bienenraums ist nötig. Ich entscheide nach Volksstärke:

Jungvölker, die ich im letzten Jahr gebildet habe, füllen jetzt dann allmählich eine Zarge. Hier lege ich ein Absperrgitter auf und anschließend den Honigraum. Bei mir sind die Honigräume im 2/3 Zandermaß. Ich habe mich für das kleinere, und damit für ein anderes Format als im Brutraum entschieden aus folgenden Gründen:

1. geringeres Gewicht : Bei jeder Kontrolle ist der Honigraum abzuheben, man sollte an seinen Rücken denken!

2. geringerer Wassergehalt: gerade bei nicht so üppigen Trachten ist es für das Bienenvolk einfacher, eine 2/3 Zarge zu füllen und zu verdeckeln. Die großen Rähmchen sind oft halb leer. Bei mir ist dann die Wabe von oben bis unten verdeckelt.

Durch den kleineren Raum wird der Honigraum besser gewärmt, die Folge ist, der Wassergehalt ist niedriger.

3. die kleineren Waben brechen in der Schleuder so gut wie nie. Gerade die frisch gebauten Frühjahrshonigwaben sind gefährlich, dass sie beim Schleudern brechen. Dieses Problem tritt bei den kleineren Waben so gut wie nie auf.

Die Altvölker, die auf 2 Bruträumen sitzen setze ich ohne Absperrgitter auf, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass die Bienen, wenn sie mehr Platz haben, ungern durch das Absperrgitter gehen. Sie würden dann den Honig im Brutraum lagern und das Brutnest verhonigen. Wenn es honigt, drückt der Honig die Königin nach unten. Wichtig ist, es dürfen nur „Honigwaben“, d.h. auf keinen Fall Waben, die schon einmal bebrütet wurden in den Honigraum. Generell sollte man sich angewöhnen, keine (!) Brutwaben in den Honigraum zu hängen.

In diesem Sinne hoffen wir auf eine gute Frühjahrshonigtracht!

Luise Mitterreiter, 28.4.2021